Tessa Korber – Die Katzen von Montmartre

Miau.

Die Katzen rund um den Montmartre in Paris kennen sich untereinander und die Menschen die sie umgeben gut. Insbesondere der rot gestromte Kater Bonnard vom Friedhof bekommt so allerhand mit von den Besuchern, die sich neben ihm auf einer Bank niederlassen. Aber als auf dem Friedhof sogar ein Mord geschieht, weiß aber bald so ziemlich jeder Vierbeiner davon. Und dann verschwindet auch noch die bildhübsche Katze Grisette spurlos.

Insbesondere dem pechschwarzen Kater Dégas hat es Grisette angetan. Und er gibt alles um seine Liebste wiederzufinden. Sogar eine eilig einberufene Katzenversammlung soll über das ganze Viertel verteilt die Vierbeiner mobilisieren und bei der Suche nach Grisette helfen. Der Mord auf dem Friedhof tritt dabei ganz schnell in den Hintergrund.

„Ohne mich loben zu wollen: Was wäre der Montmartre ohne uns: die Stadt der Toten und den Herrn der Erinnerungen? Ich nenne mich jetzt einmal so. Manche sagen ja: der Trostkater. Die Bezeichnung mag ich eigentlich nicht. Zu sehr klingt sie nach Trostpreis.“ (S. 63)

Quelle und Genehmigung: Randomhouse Verlagsgruppe

Der eine oder andere Leser wird nach diesem Zitat einige Fragezeichen vor Augen haben. Ein Kriminalroman? Wirklich? Auch ich habe mir diese Frage bis weit über die Hälfte des Buches hinaus gestellt. Meines Erachtens hätte „Erzählung“ wesentlich besser gepasst. Mit dem Hang zum poetischen und so manch einem Wortspielchen hat die Autorin versucht etwas Besonderes zu schaffen. Eine Welt der Katzen, die wohl oder übel mit den Menschen in der Umgebung klarkommen muss.

Ok. Als Genre war nicht „Thriller“ angegeben, aber darf man von einem Kriminalroman nicht zumindest ein bisschen Spannung erwarten? Ich denke schon. Leider entstand das bisschen Spannung auf den letzten Seiten. Denn die eigentliche Kriminal-Handlung spielt sich weitestgehend im Hintergrund, in der „Welt der Menschen“ ab. Dadurch entsteht eine Langatmigkeit die mich und meine Erwartungshaltung enttäuscht hat. Mit ein bisschen Rita Mae Brown in der Zutatenliste hätte sich das evtl. anders gezeigt, allerdings wäre dann vermutlich der künstlerische Aspekt zu kurz gekommen. Mein Fazit: Nichts für mich! Aber Katzenliebhaber und solche die es werden wollen könnten durchaus auf ihre Kosten kommen. Diese sollten dann vielleicht einfach mal reinschnuppern.

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