Max Seeck – Waiseninsel

Ein packender Ausflug in eine düstere Vergangenheit.

Die Kommissarin Jessica Niemi wird nach einer Handgreiflichkeit mit einem Hausmeister vom Dienst suspendiert. Sie verzieht sich auf einen Gasthof auf einer einsamen Åland-Insel namens Smörregård, um sich vom Rest der Welt einen kleinen Urlaub zu gönnen.

Auf der Insel angekommen wird sie mit der Geschichte um das dortige ehemalige Waisenhaus und insbesondere der kleinen Maija konfrontiert. Seltsame Dinge sind wohl in der Vergangenheit passiert und nach und nach lernt sie eine bewegende Geschichte kennen.

Quelle: Bastei Lübbe AG

Maija, ein kleines Waisenmädchen, wurde sowohl von anderen Bewohnerinnen der Insel als auch vom Nachtwächter und der Leiterin gemobbt und schlecht behandelt. Sie hat lange Zeit darunter gelitten und verschwand eines Tages spurlos. Seither spukt sie jedoch offenbar Nacht für Nacht auf dem Bootsanleger vor dem ehemaligen Waisenhaus und bringt die wenigen Bewohner und Gäste auf der Insel durcheinander.

„Als das Boot sich allmählich vom Ufer entfernt, richtet Jessica den Blick auf Niklas Steiner, dessen Miene in Anbetracht der Umstände eigentümlich gelassen ist. Unerklärlicherweise überkommt Jessica das Gefühl, dass die ganze Situation etwas Vorherbestimmtes hat, dass die scheinbaren Ähnlichkeiten in Wirklichkeit eine kontrollierte Gesamtheit sind, die sie jedoch noch nicht erkennen kann.“ (S. 301)

Für mich war dieser vierte Band aus der Reihe um Kommissarin Jessica Niemi das erste Werk des finnischen Autors Max Seeck. Mit der Sprache und der Story habe ich mich sehr schnell angefreundet und so konnte ich in Ruhe die unterschiedlichen und sehr interessanten Charaktere kennenlernen und genießen.

Jessica Niemi trägt ein ordentliches Päckchen an mentalen Störungen mit sich herum, allen voran eine starke Depression mit einer Schizophrenie. Der Autor hat diesem Umstand auch einige Seiten in diesem Thriller gewidmet, was das Werk zu etwas besonderem macht. Jessica begegnen in ihren „Anfällen“ immer wieder Charakteren im Geiste, manchmal auch welchen aus der Vergangenheit. Oft tragen diese Begegnungen dann zur Lösung des Falls bei.

Das Buch baut vom Beginn bis zum Ende kontinuierlich mehr Spannung auf und hinter dem eigentlichen Mordfall liegt eine bewegende Geschichte über die Waisenkinder aus der Vergangenheit. Alles in allem ein gelungenes Werk, einziger Kritikpunkt für mich waren die vielen „Seltsamkeiten“ die sich am Ende alle gefügt haben. Für mich waren das einfach zu viele Kuriositäten, damit konnte ich mich nicht anfreunden. Insgesamt kann ich das Buch aber trotzdem ruhigen Gewissens weiterempfehlen.

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