Fulminanter Abschluss und Showdown.
Scarlett Dyer (mit dem richtigen Namen Olivia Lewis) und ihr Mann Jacob sind nach dem gruseligen Ende in St. Pit in die schottische Kleinstadt Woodnock gezogen. Sie hatten sich überlegt hier einen Neuanfang zu wagen und Scarlett findet überraschenderweise auch recht schnell neue Sozialkontakte.
Die Idylle wird aber prompt gestört, als ein Buchmanuskript über Scarletts Geschichte, ihre Rachepläne in St. Pit, anonym vor ihrer Haustüre abgelegt wird. Fast zeitgleich machen Gerüchte die Runde, dass Jacob ein berüchtigter Kinderschänder sei. Fatal für Jacob, der Kinder über alles liebt und gerade erst einen eigenen Spielwarenladen in Woodnock eröffnet hat.
Als wäre es nicht genug werden die Gerüchte auch noch über den Nickname Willi in den sozialen Medien gestreut. Willi ist der Name eines der echten Opfer aus dem ersten Band.
Das war ein unterhaltsamer und spannender zweiter Teil. Er baut auf die Geschichte aus dem ersten Teil auf, ich bin aber sicher, dass man auch ohne dessen Vorkenntnis seinen Spaß daran haben wird. Auch hier gab es wieder ziemlich skurrile Gestalten und auch ein paar Geheimnisse zum Miträtseln. Am Ende kam es dann doch ein wenig anders als gedacht, aber nur ein wenig. Und selbstverständlich hat Scarlett ihr Wissen genutzt und es auf ihre leicht sadistische Art erneut ausgekostet.
Ich hatte beim Zuhören erneut den Eindruck Bonnie und Clyde zu folgen, was mir sehr viel Freude bereitet hat. Was mich am meisten irritiert hat war die Tatsache, dass ein bestimmter Charakter daran glauben sollte. Das hat für mich einfach nicht zur erwarteten Gesamtkonstellation gepasst. Und das hat mich auch beim Lesen mehrere Kapitel umgetrieben. Bis zum Epilog.
Es gab viele unerwartete Wendungen und viel Spannung, ohne dem Leser viel Inhalt vorzuenthalten. Eine Eigenschaft die ich sehr schätze, im Gegensatz zu Thrillern die ihre Spannung alleine durch fehlende Informationen erzeugen. Durch viele Perspektivenwechsel konnte man sich mit den Protagonisten gut identifizieren. Ich kann das Hörbuch definitiv weiterempfehlen, rate aber dazu den ersten Band doch zuvor zu lesen oder anzuhören.