Stadt. Land. Mord.
In Groß Tensin, in der Nähe von Lübeck, wird die Leiche eines Lehrers im Löschteich des Bauers Armin Fuhrmann gefunden. Sie liegt wohl schon einige Tage hier, und vom Bauer und seiner Familie gibt es leider keine Spur. Die ganze Familie ist spurlos verschwunden und hinterlässt nichts außer ein paar Rätsel im Dorftratsch.
Die Ermittlungen im Mordfall des Lehrers Ulf Nielsen und die Suche nach der Familie Fuhrmann führen Kriminaloberkommissarin Pia Korittki und ihre Kollegen vom Lübecker Kommissariat 1 zu einem alten Eiskeller. In dem Eiskeller finden sie allerdings weder des Rätsels Lösung noch ein die Familie Fuhrmann. Eine weitere grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau, die wohl mehrere Tage in dem alten Eiskeller gefangen war und zu Tode gequält wurde zählt ab sofort ebenfalls zu den Aufgaben von Pia und ihren Kollegen.
Weitere Untersuchungen im Umfeld der Toten und im ländlichen Groß Tensin lassen jedoch leider auf keine Gemeinsamkeit zwischen den Todesfällen schließen. Haben etwa Anneke und Gernot Wiese aus dem Nachbarhaus der Fuhrmanns etwas mit den Taten zu tun? Oder am Ende gar der Postbote Ben Bredow? Leider sind alle anfänglichen Untersuchungen ergebnisoffen und dann wird zu allem Übel auch noch ein weiteres Mädchen im Alter der anderen Leiche entführt.
„»Ich hatte ja mit vielem heute gerechnet«, sagte er. »Aber damit nicht.« – »Mit so etwas kann man nicht rechnen«, antwortete Pia. »Dann würden wir morgens nicht mehr aufstehen.«“ (S. 118)
Eva Almstädt hat mit diesem 9. Roman um Pia Korittki einen klasse Krimi abgeliefert. Die Spannung wird ziemlich schnell aufgebaut und hält sich bis zu den letzten Seiten. Auch Leser die Pia Korittki noch nicht kennen werden sich schnell im Rahmen diesen Krimis zurechtfinden. Das auch obwohl viele verschiedene Charaktere eine Rolle im Rahmen des Falles spielen. Die Autorin schreibt in einem angenehmen und ruhigen Stil, was einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt.
Der Roman beinhaltet viele Einblicke in das Leben der alleinerziehenden Kommissarin. Wie schafft sie es, die Erziehung ihres Sohnes Felix nicht zu vernachlässigen und gleichzeitig ihre ganze Kraft in die Lösung des Kriminalfalles zu stecken? Keine leichte Aufgabe, die Pia Korittki jedoch mit Bravur meistert. Auch wenn diese Rahmenhandlung sehr häufig und auch im Vordergrund behandelt wird, verliert das Buch daran kaum an Reiz. Im Gegenteil, die Protagonistin wirkt dadurch lebendiger, ehrlicher und verletzlicher.
Ein spannender Krimi aus der Lübecker Gegend, der die Probleme zwischen Stand und Land ebenso berücksichtigt wie die Aufgaben und Fehler, die bei Ermittlungen unterlaufen können. Ein Klasse Krimi und sicherlich nicht mein letztes Buch von und mit Pia Korittki.