Böse gegen Böse
Bei einem Banküberfall musste Parker und seine damals beteiligten Kumpels sehr viel Geld in einer verlassenen Kirche deponieren, damit Sie ungehindert aus dem Gebiet des Überfalls verschwinden konnten. Doch nun ist die Zeit gekommen das Geld zu holen. Viele Dinge ändern sich jedoch, z.B. ersetzt nun eine Frau namens Sandra einen ehemaligen Partner.
„Tun Sie mir einen Gefallen. Bringen Sie niemand um. – Mal sehen.“ (S. 240)
Parker ist der Protagonist dieses Romans und der zugehörigen Serie. Er ist ein Verbrecher, auch wenn er seine Verbrechen weniger aus Profitgier als aus notwendigem Selbstschutz begangen hat. Parker tötet nie um zu töten oder weil er Spaß daran hat, sondern nur um sich zu schützen.
Richard Stark gelingt es die Geschichte so zu erzählen, dass der Leser eine Sympathie für den Verbrecher, für Parker, empfindet. Und dies ohne Parker als guten Menschen darzustellen. Er ist nicht besonders herzlich und verteilt auch das Geld nicht unter den Armen. Parker ist durchaus menschlich, er kämpft ums überleben, ist gerissen und gegenüber seiner Lebensgefährtin verhält er sich korrekt und respektvoll. Parker ist einfach eine Besonderheit.
Die Sprache ist einfach gehalten, was ein flüssiges und angenehmes Lesevergnügen bereitet. Einzig und allein negativ anzumerken bleibt die etwas offene Rahmenhandlung: man erfährt immer nur Bruchstückweise vom vorangegangenen Geldraub und auch am Ende bleibt offen, was weiter mit Parker passieren wird. Man erfährt nicht einmal etwas über seine Pläne. Oder ob er evtl. doch noch von der Polizei erwischt wird.
Dieser Kriminalroman ist einfach mal etwas anderes. Etwas besonderes. Eine Empfehlung für alle Fans, die auch einmal über den typischen amerikanischen Thriller hinausschauen möchten.
Ein Gedanke zu „Richard Stark – Das Geld war schmutzig“