Marc Elsberg – Celsius

Mittelmäßiges Endzeitszenario

Mehrere unbekannte Flugobjekte tauchen über dem chinesischen Luftraum mit Kurs auf Taiwan auf. Die westliche Welt gerät sehr schnell in Aufruhr. Ist das ein Angriff? Sehr schnell wird eine Klima-Wissenschaftlerin der Uno eingebunden und sie erklärte, dass es sich um unbemannte Flugobjekte handelt, die helfen können, das Klima zu beeinflussen.

Gleichzeitig wurde die Weltpresse nach China auf den Mount Everest eingeladen. Ihnen wird das neue chinesische Programm zur kontrollierten Absenkung der weltweiten Durchschnittstemperatur vorgestellt. Gepaart mit dem Vorwurf an die westlichen Nationen ihre Pflichten im Klimaschutz in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt zu haben.

Die ganze Welt ist plötzlich sensibilisiert und versucht die chinesischen Schritte in Richtung Geoengineering zu verstehen. Es gibt weltweit die unterschiedlichsten Reaktionen: von Widerstand bis Zuspruch ist alles dabei.

»In seinem fünften Sachstandsbericht von 2013 definiert der Weltklimarat Geoengineering als ‚eine breite Gruppe von Methoden und Technologien, die darauf zielen, vorsätzlich das Klimasystem zu ändern, um die Folgen des Klimawandels abzumildern‘«, zitierte Sienna. […] »Bauen mit Holz fällt für mich klar unter Methode und Technologie«, sagte der Professor. »Bewusstes Aufforsten und Anlegen von Mooren ist auch eine Methode, vorsätzlich das Klima zu ändern beziehungsweise die Folgend des Klimawandels abzumildern. Ist demnach alles Geoengineering.« (S.209f)

Quelle und Genehmigung: Penguin Random House

Celsius ist ein weiters Endzeitszenario von Marc Elsberg. Ein paar seiner Werke habe ich bereits gelesen und ich habe mich auch auf dieses Buch sehr gefreut. Marc Elsberg schreibt wie immer spannend und seine Charaktere gehen sehr schnell ins Leserblut über. Ein bisschen habe ich mich an den extrem kurzen Kapiteln gestört, die doch viele leere (Teil-)Seiten im Buch verursacht haben. Irgendwie ist das skurril, wenn man zwischen den Zeilen zum Klimaschutz mahnt.

Das Buch unterhält gut und auch das Thema ist meiner Ansicht exzellent recherchiert. Superspannend fand ich die kleinen Provokationen zwischen den Zeilen: China als die Supermacht, welche die Welt zum Klimaschutz auffordert oder ein Professor das Aufforsten als aktives Geoengineering darstellt. Das hat richtig Spaß gemacht. Nicht gefallen haben mir die beiden Szenarien, die in den späteren Teilen ausgeführt wurden und deren Kontingenz. Irgendwie war ich das Buch am Ende leid. Vielleicht geht es einfach nicht anders. Der Ausgang des Klimawandels ist nicht vorherzusagen. Das war bei einem weltweiten Stromausfall schon einfacher. Schade ist es trotzdem.

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