Kenneth Blanchard – Der Minuten-Manager: Führungsstile

Das Copyright-Zeichen ist wichtiger als der Inhalt.

Eine Unternehmerin sucht sich Rat beim Minuten-Manager, da sie das Gefühl hat, ihre Führungskenntnisse müssten etwas erweitert werden. Der Minuten-Manager nimmt sich die Zeit, ihr den SLII-Führungsstil beizubringen und auch viele seiner Angestellten teilen ihr Wissen, damit die Unternehmerin aus vielen verschiedenen Perspektiven ihr Wissen erweitern kann.

„«Den ‹Machen-Sie-mal›-Führungsstil», sagt Randy mit einem Lächeln. «Der Minuten-Manager nennt ihn inzwischen auch das ‹Möwen-Management›. Nach der Zielplanung ist der Möwen-Manager nicht mehr zu sehen, bis einer einen Fehler macht. Dann kommt der Chef angerauscht, macht ein großes Geschrei, mistet alle an und flattert wieder weg.» (S. 44)

Quelle: Rowohlt-Verlag

Ach wie hat mir diese Beschreibung eines in Deutschland nicht unüblichen Führungsstils aus der Seele gesprochen. Vor über 10 Jahren hatte ich bereits das Vergnügen eine ältere Auflage dieses Minuten-Manager-Büchleins zum Thema Führungsstile zu lesen. Ich war damals beeindruckt, wie wichtig es sein kann, auf die jeweilige Situation einer Arbeitskraft einzugehen. Soweit es mir möglich ist, setze ich das damals erlernte auch selbst im Berufsleben um.

Erst kürzlich hatte ich einigen meiner Führungskräfte dieses Büchlein nahegelegt und war neugierig auf die neue Ausgabe. Generalüberholt könnte man fast sagen, wenn man die Verlagstexte zu diesem Buch liest. Ein erstes Fazit: der Inhalt ist mehr oder weniger gleichgeblieben. Eine Unternehmerin lernt vom Minuten-Manager situativ zu führen. Mit gelungenen und sehr einfachen Beispielen begreift man schnell, worauf es ankommt. Ob die Umsetzung in die Praxis gelingt, ist allerdings meiner Meinung nach sehr stark von der Führungspersönlichkeit selbst abhängig. Wenn ich eins gelernt habe in den letzten 20 Jahren, dann dass man Persönlichkeiten nicht ändern kann.

Enttäuscht hat mich aber diese neue Auflage an sich: ich hatte das Gefühl es ging hier nur um die Anpassungen des Copyrights willen: wo früher „Situatives Führen“ steht heute „SLII®“ – was natürlich kaum zum flüssigen Lesen beiträgt. Aber Hauptsache es wurde auf die Markenregistrierung hingewiesen. Gleiches gilt übrigens für den Markenschutz von „Situatives Führen®“. Ach ja, und natürlich verwendet der Minuten-Manager in der neuen Ausgabe stets ein Tablet statt Papier. Tablets gab es ja in den 90er Jahren noch nicht. Neues zu Lernen gibt es aber aus meiner Sicht nicht. Und dass die Seiten wie früher oft nur bis zur Hälfte bedruckt sind, passt einfach nicht in ein nachhaltiges Zeitgeschehen. Sehr Schade. Wer sich mit dem Thema beschäftigen möchte, dem reicht eine alte Auflage. Oder auch einfach nur das Internet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.