Fritz Schneider – Dog Donator

Ein spannender Schubser in Richtung einer ökologisch-sozialen Welt.

Auf Sylt werden Haustiere berühmter Persönlichkeiten entführt, anschließend wird eine Forderung eines Lösegelds aufgestellt, welches per Bitcoin an Naturschutzorganisationen als Spende gezahlt werden soll. Fließt das „Spendengeld“ kommen die Tiere frei, falls nicht wird schon auch mal einem Hund der Schwanz kupiert und ans Herrchen gesendet.

Der Verdacht fällt recht schnell auf zwei Rettungsschwimmer, die sich hin und wieder etwas durchgeknallt verhalten. Insbesondere Holger Arndt zeigt durch seine provokative Art und Weise immer wieder, dass er von der Polizei eigentlich nicht viel hält. Aber auch ohne seine wahre Identität zu kennen erntet der Öko-Terrorist „Dog Donator“ sowohl Lob und Rum als auch Tadel durch die Presse und Gesellschaft.

Die Polizei bemüht sich derweil die Entführungen der Tiere. Sie durchsucht die Wohnungen der Verdächtigen und ermittelt ein bisschen hier und ein bisschen dort. So richtig motiviert scheint dort jedoch keiner zu sein. Sympathisiert vielleicht sogar der eine oder andere Beamte mit dem Entführer und Erpresser?

„Bernd verschränkte die Arme. »Ich frage mich zumindest, wer hier der Verbrecher ist, nach allem, was wir über die Opfer wissen, sieht es ganz so aus, als wären es mehr Täter, als man denkt. Und komm schon, was hat der Typ denn bisher gemacht, außer ein paar verwöhnte Schoßhündchen für zwei, drei Tage in seine Obhut zu nehmen?« – Katja startete den Wagen. Ihre Stimme klang leicht gereizt. »Er hat einem von ihnen den Schwanz abgeschnitten!«“ (S. 122)

Dog Donator ist mir beim Stöbern untergekommen. Nachdem ich erst vor einiger Zeit einen spannenden Thriller über einen Klima-Aktivisten gelesen hatte, sprach mich dieses Thema durchaus an. Und der Plot versprach auch gute Unterhaltung gepaart mit entsprechender Spannung. Ich wurde im Großen und Ganzen auch nicht vom Autor Fritz Schneider enttäuscht!

Handlungsstränge die parallel und geschickt verwoben entstanden haben ziemlich schnell eine Spannung aufgebaut, die sich auch bis zum Schluss gehalten hat. Sie sind zudem brandaktuell in Szene gesetzt, bspw. wird auf die Pandemie oder den Ukraine-Krieg direkt Bezug genommen. Die Frage „Wer ist der Dog Donator“ stand dabei natürlich im Vordergrund. Fritz Schneider schreibt unterhaltsam und spannend zugleich. Lediglich die manchmal allzu moderne Jugendsprache hat mich ein bisschen genervt. Die Geschichte verlor bis zum Schluss nicht an Reiz und die Idee ist schon faszinierend: wie schafft man es mit möglichst hoher Moralvorstellung trotzdem etwas nachhaltig für den Naturschutz zu bewegen?

Natürlich drängt sich neben dem eigentlichen Ökoterrorismus auch die Frage nach dem Wandel der Legalität auf, der gegen Ende kurz diskutiert wurde. Ich denke hier muss und darf sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden. Ich persönlich fand sowohl die Idee als auch die Umsetzung in diesem Fall spannend, wenngleich ich auch nicht 100prozentig dahinterstehe. Das Thema Umweltschutz gewinnt auf jeden Fall weiter an Bedeutung. Und jedes Buch zu dem Thema unterstützt den Wandel zu einer „internationalen ökologisch-sozialen Marktwirtschaft“. Wer Lust auf dieses Thema gepaart mit spannender Unterhaltung hat ist mit Dog Donator bestens bedient!

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