Birgit Strawbridge Howard – Dancing with Bees

Summ summ summ…

Eine tiefbewegende Erkenntnis überfällt Birgit Strawbridge Howard, als sie eines Tages feststellt, dass sie kaum etwas über die heimischen Pflanzen, Insekten und Vögel weiß. Und sie beschließt das zu ändern. Sie besucht Seminare und Kurse zur Botanik und zu diversen Tieren. Sie bildet sich selbst im Internet weiter und ist sich nicht zu schade auch vermeintlich banale Laien-Fragen an die Experten in der großen weiten Welt zu richten.

Sie beginnt in ihrem Garten in Großbritannien sämtliche Hummel- und Bienenarten zu bestimmen und verbringt viele Stunden ihrer Zeit damit, die Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Es fasziniert sie, wie die Tiere ihren Lebenszyklus durchlaufen, wie sie mit Feinden zurechtkommen und wie man durch geschickte Wahl der Pflanzen bestimmte Insekten anziehen kann.

Birgit Strawbridge Howard findet dabei nicht nur „zurück zur Natur“ sondern in gewisser Weise auch zu sich selbst. Und beflügelt durch diese positiven Eindrücke und Erlebnisse beginnt sie selbst Seminare über Bienen zu halten und schreibt schließlich dieses Buch.

„Vor allem wollte ich den allgemeinen Tenor meiner Vorträge vom Kopf auf mehr Herz verlagern, indem ich das angeborene Verlangen der Menschen ansprach, ein verletzliches oder hilfloses Wesen zu beschützen und sich für etwas, was ihnen am Herzen liegt, starkzumachen. Ich wollte, dass diejenigen, die von mir etwas über die Bienen lernten, hinterher die Bienen liebten oder zumindest mehr über sie in Erfahrung bringen mochten.“ (S. 82)

Quelle und Genehmigung: Löwenzahn Verlag

Dieser Abschnitt beschreibt sehr gut die Intention, welche die Autorin auch mit ihrem Buch verfolgt. Und ich muss zugestehen, sie hatte damit auch Erfolg bei mir – zumindest teilweise. Seit der Lektüre dieses Werkes, welches sich auch sehr intensiv mit den Hummeln beschäftigt und nicht nur den Bienen, gehe ich wesentlich aufmerksamer durch den Garten und habe sogar einmal selbst versucht eine Hummel zu bestimmen. Höchstwahrscheinlich eine dunkle Erdhummelkönigin, denn es war eine der ersten Hummeln in diesem Jahr und sie war sehr groß.

Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann der, dass die Autorin teilweise zu überschwänglich über ihre Gefühle berichtet. Wenn sie beispielsweise auf S. 239 beschreibt, wie sie ihre Arme um einen Baum schlingt, und dann berichtet, wie eine „mächtige Energie durch sie hindurchfließt“, dann ist mir das zu viel. Zu viel Esoterik und zu viel Gefühl. An manchen Stellen, zum Beispiel beim Bericht über den Tod ihrer Mutter, wirkt das Buch durch die Beschreibung ihrer Gefühle authentisch. Mich selbst haben aber die wissenschaftlichen Informationen, verpackt in spannende Geschichten beispielsweise über Nesträuber und Kuckucksbienen wesentlich mehr begeistert.

Alles in allem ist dieses klimapositiv hergestellte Cradle-to-Cradle Buch aus dem Löwenzahnverlag aber durchaus empfehlenswert, um sich ein bisschen Nähe zur Natur zurückzuerobern. Dabei hilft es nicht, dass das Buch komplett kompostierbar ist, denn dafür wäre es zu schade. Faszinierend ist dieser Umstand aber durchaus.

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