David Eagleman – The Brain

Eine spannende Reise durch den eigenen Kopf.

In unserem Kopf haust ein beeindruckendes Organ: unser Gehirn. Ein Rechenapparat mit extremer Speicher-Kapazität und unglaublich hoher Rechenleistung lässt uns leben, handeln und sein. Dabei ist – trotz erfolgreicher Hirnforschung – über dieses Wunderwerk so manches noch gar nicht bekannt.

Die Entwicklung des Gehirns vom Kleinkind bis zum Erwachsenen lässt sich in verschiedenen Etappen beschreiben. Betrachtet man die Netzwerkstrukturen im Gehirn, so kann man inzwischen relativ genau sagen in welchem Alter welche Strukturen ausgebildet, verfeinert oder erweitert werden und welche möglicherweise sogar wieder kleiner werden. Die Strukturen unseres Denkapparates wachsen mit ihren Herausforderungen und unterschiedliche Areale des Gehirns haben ganz unterschiedliche Auswirkungen auf unser Befinden, unsere Gedanken und unsere Leistung.

Quelle und Genehmigung: Randomhouse Verlagsgruppe

Neben den neurologischen Grundlagen wird in weiteren Kapiteln auch erläutert, wie das Gehirn zu Entscheidungen kommt, was moderne Therapieformen wie Neurofeedback oder Transkraniale Magnetfeld-Stimulation für Effekte haben können und wie heute und in Zukunft Krankheitsbilder adressiert werden können.

„Wie in einer Stadt operiert auch in unserem Gehirn kein Viertel für sich allein. In Gehirnen wie in Städten entsteht alles aus den Interaktionen der Bewohner. Genau wie Züge Rohstoffe in die Stadt bringen, die von der Wirtschafte verarbeitet werden, werden im Gehirn elektrochemische Sinnesdaten durch die Leiterbahnen der Nervenzellen transportiert und zu unserer bewussten Wirklichkeit verarbeitet.“ (S. 59)

David Eagleman beschreibt in sechs Kapiteln in einfacher, für Laien verständlicher Sprache, was es mit diesem beeindruckenden Organ namens Gehirn auf sich hat. Dank des fundierten Wissens des Autors, welcher an der Stanford University forscht, enthält das Buch qualitativ hochwertiges Wissen und verhältnismäßig wenig Annahmen und Vermutungen.

Das Buch ist ein idealer Einstieg in die Materie ohne einen zu strengen Fokus auf einzelne Elemente, Forschungsgebiete oder Krankheiten. Gleichzeitig ist es David Eagleman gelungen anhand bekannter und unbekannter medizinischer Beispiele aus der Vergangenheit spannende Elemente zu verarbeiten, die einem die Grenzen und Möglichkeiten der Gehirnforschung bildlich sehr gut vor Augen führen.

Der Autor möchte auch zum Nachdenken über das eigene (Bewusst-)Sein anregen. David Eagleman bezieht sich deshalb immer wieder auf Alltags-Situationen und kognitive Fähigkeiten, die man selbst gut nachvollziehen bzw. erleben kann. Man lernt sich selbst dadurch besser kennen. Gleichzeitig darf man sich selbst aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, was zu vielen interessanten, wertvollen Eindrücken führt.

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