David Mark – Dein ist die Rache

Aufgrund seiner besonders einfühlsamen Art und seiner Begabung gut mit Tieren umgehen zu können wird Detective Sergeant McAvoy hinzugerufen als einige Pferde von einem Fußballplatz zwischen Anlaby und Willerby auf die Straßen getürmt sind. Ihm gelingt es, das letzte scheue Pferd zu beruhigen und einzufangen. Nach diesem Start beginnt McAvoy mit seiner eigentlichen Arbeit beim Dezernat für Kapital- und organisierte Verbrechen. Seine Aufgabe ist es im Bereich der Drogendelikte eine immer stärker werdende Gruppe vietnamesischer Verbrecher zu überwachen und festzunehmen. Während seiner Ermittlungen findet er ein Handy im Schlamm und beschließt, sich mit dem achtlos weggeworfenen Gerät zu beschäftigen. Mit diesem Schritt beginnt für ihn eine ganz eigene, persönlich Jagt. Zuerst nach einem potentiellen Suizid-Opfer, dem jungen Simon Appleyard, dann nach dem Verbrechen welches aus dem Suizid- ein Mordopfer macht und abschließend nach dem Mörder selbst. Das Opfer ist in verschiedene Strukturen verwickelt, die auch in der heutigen Zeit negativ vorbelastet sind: Sexpartys, großflächige Tattoos, kurzweiliger Lebensstil.

„McAvoy fährt sich mit der Zunge durch den Mund, um verräterische Kekskrümel zu entfernen. Nickt leise. Fasst einen Entschluss.“ (S. 120)

Der Protagonist McAvoy ist stark, entschlossen und trotzdem stehen für ihn seine Familie und seine Gefühle im Vordergrund. Er macht sich wenig aus Hierarchien im Polizeidienst und aus sinnlosen Vorschriften. Er ist trotz allem kein Draufgänger sondern eher der schüchterne, nachdenkliche Typ. Ein gewöhnungsbedürftiger Stil, trotzdem gelingt es dem Autor schnell einen Spannungsbogen zu erschaffen, der einen das Buch nicht so einfach weglegen lässt. Schwierig sind die häufigen Schwenks zurück zur Familie des Protagonisten. Manche einem kann die starke Bindung an seine hübsche Frau und seine Tochter etwas zu intensiv beschrieben vorkommen, auf der anderen Seite verdeutlicht der Autor mit dieser Beziehung die menschlichen und sozialen Eigenschaften von McAvoy. Die angespannte Situation zwischen den anderen Kollegen bietet ebenfalls genug Potential für die unterschiedlichsten Charaktere.

Das Buch folgt keinem üblichen Mainstream des Thriller-Genres, ist wenig intellektuell und doch aufregend genug um eine kurzweilige, abendfüllende Unterhaltung zu bieten. Eine Empfehlung für ein bisschen Spannung zwischendurch.

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