Gerd Schilddorfer – Der Nostradamus-Coup

Zurück zum Ursprung der Prophezeiungen.

John Finch erhält ein unvergleichbar gutes Angebot zum Kauf einer Douglas DC-3, einem Passagierflugzeug, welches über sechzigtausendmal produziert wurde und 1935 seinen Erstflug hatte. Nur noch wenige Stück davon sind gut erhalten und bezahlbar. Klar, dass Finch dieses Angebot annimmt und zur Abholung zum Flughafen Ghad nach Libyen fliegt.

Kurz nach dem Start kommt es zu einer Auseinandersetzung mit zwei ungeplanten blinden Passagieren: Khamis Al-Gaddafi, Sohn von Muammar Al-Gaddafi und sein Begleiter Leutnant Umar. Dabei fällt John Finch das Notizbuch des Leutnant Umars in die Hände, zusammen mit einer Fotografie von einem Ölgemälde.

Zusammen mit Major Llewellyn, den John vor fünf Jahren in der Schweiz kennengelernt hat, macht er sich an die Untersuchung des Notizbuchs. Viele Einträge sind verschlüsselt oder verklausuliert. Und irgendwie scheint auch das Gemälde eine wichtige Rolle zu spielen. Dass sich Finch zusammen mit Llewellyn damit auf eine tödliche Schatzsuche quer durch Europa und unterschiedliche Epochen begibt, wird ihm erst viel später bewusst.

Es war für mich das erste Buch von Gerd Schilddorfer und entgegen meiner Gewohnheiten habe ich mit dem dritten Thriller einer Serie begonnen, da ich zusammen mit einem Audible-Abonnenten unterwegs war. Die fehlende Vergangenheit war unkritisch, aber die Tatsache dieses Buch als Hörbuch in der durchaus gelungenen Lesung von Wolfgang Wagner zu hören war möglicherweise ein Fehler. Gut, zugegeben höre ich Hörbücher in aller Regel „nebenbei“, das heißt beispielsweise auf längeren Autofahrten. Und gerade das ist bei diesem Werk schlecht.

Gerd Schilddorfer hat in seinem dritten Thriller um John Finch, dem Piloten, Weltenbummler und Hobby-Geheimagenten, extrem viel Informationen aus verschiedenen Jahrhunderten und von verschiedenen historischen Orten einfließen lassen. Alles wirkt hochgradig gut recherchiert und es gelingt dem Zuhörer sehr einfach in die einzelnen Szenen einzutauchen. Unterbrechungen und kleinere Ablenkungen führen aber dazu, dass man aus dem Gesamtzusammenhang gerissen wird. Und dann verliert man den Überblick.

Die Protagonisten sind gut ausgebildet, machen Spaß sorgen für die eine oder andere überraschende Wendung. Bestimmt gibt es für mich ein Wiedersehen mit John Finch. Das nächste Mal aber vielleicht lieber als Buch aus Papier.

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