Iris Mueller – Lichtertod

Theater in Salerno.

Salernos Hauptkommissarin Patrizia Vespa hat Ihren Job erst vor kurzem angetreten. Sie wurde aus dem norditalienischen Meran an die Amalfi-Küste versetzt und erlitt dabei fast einen Kulturschock. Die Menschen haben eine andere Mentalität, die Verbrechen auch. Denn gleich bei ihrem ersten Fall wird sie mit einem kurios inszenierten Mord konfrontiert.

Quelle und Genehmigung: Randomhouse Verlagsgruppe

Jedes Jahr zu Weihnachten erstrahlt Salerno in einer unglaublich schönen Beleuchtung. Diese Besucherattraktion wird in diesem Jahr jedoch mit einem Kopf garniert, der mitten in der aufwendigen Lichttechnik vor einem Haus im Schnee baumelt. Dazu handelt es sich auch noch um den Kopf von Ugo Meriani, einem bekannten Bauingenieur aus Salerno. Warum wurde Meriani ermordet? Warum wurde der Mord so stark in Szene gesetzt?

Patrizia Vespa startet mit Grips und Achtsamkeit in die Ermittlung und legt dabei auch ihren norditalienischen Ehrgeiz zugrunde. Zusammen mit Ihrer Ermittlungspartnerin Christina D’Avossa dreht Patrizia Vespa einen Stein nach dem anderen um und kommt einer grausamen Geschichte auf die Spur, die schon Jahre zurückliegt.

„Christina musste lachen. »Diskret? Na, dann überlass das Reden mal lieber mir!« Patrizia steckte ihr die Zunge heraus, auf der noch Reste von Pizza zu sehen waren. Christina verzog das Gesicht: »Definitiv lieber mir…« (S. 95)

Sehr viel Charme! Das beschreibt aus meiner Sicht am besten was Iris Mueller mit ihrem ersten Patrizia-Vespa-Krimi gelungen ist. Ein haarsträubender, spannender Kriminalfall, der von einer engagierten, eigensinnigen Kriminalkommissarin gelöst wird. Einer Kommissarin, die auch ihre Ecken und Kanten hat und Fehler macht. Allerdings gesteht sie sich diese Fehler auch ein und ermöglicht gerade dadurch überraschende Wendungen.

Gepaart mit dem süditalienischen Flair ist Lichtertod ein gelungenes Werk. Es spielt mitten im Winter und ist somit für all jene Touristen, die Italien nur aus dem heißen Sommerurlaub kennen, eine interessante Abwechslung. Bei der Lektüre sollte man nicht zu sehr abgelenkt sein, wenn man auch die feinen Details und Hinweise auf die Lösung des Falles nicht verpassen möchte. Aber auch ohne diese Konzentration bleibt die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten und man lernt ein sympathisches, dynamisches Ermittlerduo aus Salerno kennen.

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