Julie Wassmer – Pear Nolan und der tote Fischer

Kulinarische Ermittlungen.

Pearl Nolan, eine ehemalige Polizisten führt gemeinsam mit ihrer Mutter Dolly ein Restaurant in Whitstable. Parallel dazu versucht Pearl ihr neues Detektivbüro an der Uferpromenade in einer Gartenhütte zum Laufen zu bekommen. Als sie Doug Stroud, ein potentieller Klient, jedoch auffordert bei ihrem Freund Vincent Rowe über potentielle schwarze Geschäfte Informationen einzuholen lehnt Pearl ab. Vielmehr macht sie sich selbst auf die Suche nach Vincent und findet ihn tot neben seinem Fischkutter im Wasser, die Ankerkette um den Fuß geschlungen. Fast schon argwöhnisch wird Sie von Detective Chief Inspector Mike McGuire vernommen. Als dann kurze Zeit später von Pearl in einem Strandhäuschen eine weitere Leiche gefunden wird, ist die Skepsis von Detective McGuire umso größer.

Quelle: List Verlag, Genehmigung: vorablesen.de
Quelle: List Verlag, Genehmigung: vorablesen.de

Aber dank Pearls Kenntnis über den Ort, Einwohner und deren Gepflogenheiten erfährt sie immer mehr Einzelheiten zu den beiden Todesfällen.Und da auch McGuire nicht locker lässt, muss es sich wohl doch um mehr als nur Unfälle halten. Nach und nach entwickelt sich dann mehr oder weniger zufällig eine vorerst berufliche Beziehung. Ja, fast schon eine Art Zusammenarbeit zwischen Pearl Nolan und Mike McGuire.

„»Ich überprüfe nur meine Zutaten.« McGuire schaute sie verständnislos an. Pearl lächelte. »Anhaltspunkte für ein Verbrechen sind wie die Zutaten eines Gerichts, finden Sie nicht? Wenn man sie richtig kombiniert, kann etwas richtig Gutes dabei herauskommen.« (S. 153)

Viele Facetten, ein paar Spritzer Humor, eine Prise Familiendrama und eine kleine Portion Spannung. Der Roman von Julie Wassmer kommt in einem ungewöhnlich entspannten Cover daher. Farbenfroh und betont menschlich startet der Krimi mit alltäglichen Nebensächlichkeiten wie unausstehlicher Besuch im Restaurant der Protagonistin. Erst nach und nach baut sich eine Spannung auf und weckt die Neugierde des Lesers. Für meinen Geschmack gab es manchmal ein bisschen zuviel Familiendrama, insbesondere die anfänglich ungewöhnliche Beziehung des alleinerzogenen Charlie zu seiner Mutter Pearl: Intensiv, aber trotzdem distanziert. Und dann kommt da auch noch eine gutaussehende italienische potentielle Schwiegertochter dazwischen. Doch die Dinge fügen sich. Und die manchmal ungewöhnlichen Reaktionen der Personen sowie das englische Flair bringen eine angenehme und außergewöhnliche Atmosphäre mit sich. Für Abwechslung sorgt auch das viele Sea-Food, welches den Leser den gesamten Roman über begleitet. Wer Fisch mag, bekommt sicherlich sogar einige kulinarische Anregungen mit. Aus meiner Sicht ein geschickt gewähltes Gewürz, welches zu einem gelungenem Roman führt. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und auch wenn es nur teilweise ein Krimi ist werden insbesondere Lokal-Krimi-Liebhaber auf ihre Kosten kommen.

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