Thea Dorn – Mädchenmörder

Völlig missraten umgesetzt.

Julia Lenz ist Abiturientin und wird eines Abends von einer Bushaltestelle entführt. Ihr Peiniger David Hoss, welcher zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Mädchen in Deutschland ermordet hat beginnt eine perfide Reise quer durch Europa. David Hoss ist ein ehemaliger Radsportprofi und unter anderem aus diesem Grund führt ihn die Entführungsreise über Frankreich bis nach Spanien.

Das Buch beginnt mit Julias Schilderung der Entführung – einige Zeit, nachdem sie ihrem Peiniger entkommen ist und wieder genug kraft findet über das Geschehene zu schreiben. Während ihrer Reise gibt es immer wieder andere Frauen die von David Hoss im Beisein von Julia entführt, missbraucht und ermordet werden.

„Es ist nicht gut, wenn ich ausraste. Schließlich will ich meine Geschichte so erzählen, dass alle sie verstehen.“ (S. 51)

In Ich-Perspektive schildert die Entführte im ersten Teil des Buches was ihr widerfahren ist. Der Schreibstil ist dabei grauenhaft und auch inhaltlich wird dem Leser jeglicher Spaß an diesem Buch genommen. Ständig werden Andeutungen über zukünftige Ereignisse eingebracht (die später nicht einmal mehr erklärt werden) und immer wieder gibt es gedankliche Abschweifungen die mehr Raum füllen als sinnvoll zur Ergänzung der Geschichte beitragen. Auch die formale Schreibweise mit einer viel zu häufigen und zu verschachtelten Verwendung von Klammern verdirbt jeden Spaß am Inhalt.

Die Bezeichnung Thriller ist meines Erachtens völlig unzutreffend, eine Spannung oder ein Schauergefühl kommt allenfalls im zweiten Teil auf. Dort versucht sich die Autorin an einem missratenen Beispiel für ein völlig übertriebenes Stockholm-Syndrom. Oder soll das beschriebene etwa realistisch wirken? Auch die Erklärungen im Epilog, welche dem Geschilderten wohl einen Hauch Realität verpassen sollen, konnten bei mir lediglich einen missmutigen Seufzer hervorrufen. Mein persönliches Fazit: selbst geschenkt ist dieses Buch noch zu teuer.

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